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Warum der Schimmel Tapeten liebt

Warum der Schimmel Tapeten liebt

Völlig entnervt schildern mir meine Kunden oft, dass sie schon mehrfach den Schimmel auf der Raufasertapete in der Ecke mit „Schimmel-Ex“ entfernt haben und dieser dann spätestens im nächsten Winter wieder kommt. Woran liegt das?

Als Sachverständiger für Schimmelpilzschäden stelle ich bei meinen Ortsterminen immer wieder die gleichen Bedingungen fest, welche letztendlich zum Wachstum von Schimmelpilzen, vor allem an der Außenwand führen.

Schauen wir uns einmal an, was der Schimmel zum Wachsen braucht:

1. Feuchte

Etwa 75-80% relative Luftfeuchte reichen den meisten Spezies um Sporen und Myzel zu bilden. Dieses Klima wird vor allem im Winter an ungedämmten Außenwänden schnell erreicht. Die normal feuchte Raumluft kühlt sich an den Wandoberflächen stark ab. Durch die Abkühlung steigt die relative Feuchte der Luft schnell auf >80%.

Wachstumskriterium Nr. 1 ist also erfüllt!

2. Zeit

Die meisten Schimmelpilzarten benötigen nur ein paar Stunden an wenigen Tagen um zu wachsen. Eine Faustregel sagt mind. 5 Tage a 6 Stunden unter optimalen Wachstumsbedingungen. Vor allem im Schlafzimmer ist diese Zeitspanne schnell erreicht, da hier besonders Nachts über viele Stunden verstärkt Feuchte an die Raumluft abgegeben wird. Wachstumskriterium Nr. 2 erfüllt!

3. Nährboden

Schimmelpilze fühlen sich besonders auf organischen Oberflächen wohl. Hierzu zählt auch die eingangs erwähnte Raufasertapete. Leim, Zellulose, Holz und die gern verwendeten, organischen Dispersionsfarben auf der Oberfläche bilden zusammen ein optimales Substrat für das Wachstum von Schimmelpilzen.

Wachstumskriterium Nr. 3 erfüllt!
…und dann komme ich als Schimmelgutachter.

Mein Tip für Sie:

Der Königsweg ist sicherlich die dauerhafte Erhöhung der Oberflächentemperatur der Wände durch Dämmmaßnahmen und ausreichende Beheizung der Wohnräume. Sollte dies kurzfristig nicht möglich sein, so empfehle ich die Veränderung des Wachstumskriteriums Nr. 3 durch Herstellung von mineralischen, alkalischen Wandoberflächen. Früher verwendete man Kalkfarben. Diese sind jedoch nicht sonderlich wischfest. Heute gibt es ein breites Spektrum an Mineralputzen, sowie Mineral- und Silikatfarben. Lassen sie sich hier von Malermeister ihres Vertrauens beraten.

Zu beachten ist hier jedoch, dass dies nur eine mittelfristige Lösung darstellt. Im Laufe der Jahre verliert sich zum Einen der alkalische ph-Wert und zum Anderen bildet sich durch das Bewohnen ein dünner, organischer Film auf der Wandoberfläche. Somit entsteht hier erneut ein schimmelförderndes Substrat. Daher empfehle ich ca. alle 5 Jahre die Erneuerung des Anstriches mit o.g. Mineral- oder Silikatfarben.

Gerne stehe ich Ihnen auch persönlich vor Ort als Sachverständiger zur Verfügung.

Ihr Marco Klaue

Freier Sachverständiger für Schimmelpilzschäden

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